Was ist das "Modellbautool"?

Im Januar 2003 erreichte mich eine Mail von Manfred Stocker, in der er nachfragte, ob ich meine JavaScripts nicht auch zum Download anbieten wolle. Im Laufe einiger weiterer Mails entstand die Idee, diese Scripts zu einem "richtigen" Programm zusammenzufassen. Das Ergebnis findet ihr hier: Download Modellbautool (ZIP-Datei, 224 KB).

Das Programm wurde erfolgreich unter Windows 95/98/Me/NT4/2000 und XP getestet, es wurden dabei keinerlei Probleme festgestellt. Zur Installation genügt es, das Programm in ein beliebiges Verzeichnis zu entpacken. Es wird zu keiner Zeit irgendetwas an Eurem System verändert, auch die Registry bleibt unangetastet. Also probiert es ruhig aus! Zur Sicherung der vorgenommenen Einstellungen wird beim Beenden des Programms die Datei Modellbautool.ini im gleichen Verzeichnis angelegt, das ist schon alles. Zur Deinstallation einfach beide Dateien wieder löschen und fertig, es bleiben keine "Reste" auf dem Rechner zurück.

Das Programm ist Freeware und darf somit ohne Einschränkung weitergegeben werden, solange es nicht verändert wird. In der zugehörigen Liesmich.txt werden das Tool und seine Bedienung kurz erklärt. Sie sollte deshalb bei der Weitergabe des Programms ebenfalls dabei sein.

Weiter unten seht Ihr einige Screenshots des Programms, das ich auch mit Eurer Hilfe weiterentwickeln möchte. Anregungen und konstruktive Kritik sind also jederzeit willkommen. An dieser Stelle auch noch mal herzlichen Dank an Manfred Stocker, der während der Entwicklungsphase als Beta-Tester fungierte und somit entscheidenden Anteil an der Entstehung des Modellbautools hat.

Was kann es?

Das Modellbautool bietet in der aktuellen Version (1.3.6) folgende Berechnungen:

• Motorzug / -sturz

  Die Berechnung des Seitenzugs erfolgt durch Eingabe der Rumpfbreite und des gewünschten Winkels. Zusätzlich kann man noch den Versatz der Motorachse zur Rumpfmittellinie berechnen, damit der Motor vorne mittig aus der Motorhaube heraus schaut. Dazu wird die Einbaulänge des Motors angegeben, also das Maß zwischen dem Kopfspant bzw. Motordom und dem Punkt des Motors, der auf der Rumpfmittellinie liegen soll (also normalerweise der Luftschrauben-Mitnehmer).
  Setzt man statt der Breite des Rumpfes dessen Höhe ein, kann man auch den Motorsturz berechnen.
  Im Prinzip gilt das natürlich auch für jeden anderen Winkel, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

• Sprit mixen

  Die Praxis zeigt leider immer wieder, dass bei der Berechnung eines Gemisches oft der Fehler begangen wird, statt der Gesamtmenge die Menge des Treibstoffes als 100% zu nehmen.

  Beispiel: Ich brauche 5 Liter Methanolgemisch mit 15% Ölanteil und 5% Nitromethan. Macht also nach Adam Riese 0,75 Liter Öl und 0,25 Liter Nitromethan, die ich zu den 5 Litern Methanol hinzugebe. Richtig? Falsch! Der Ölanteil beträgt jetzt nämlich nur noch 0,75 von insgesamt 6 Litern. Und das sind statt der gewünschten 15% nur noch 12,5%! Und auch der Anteil des Nitromethans beträgt nicht wie eigentlich geplant 5%, sondern nur noch knapp über 4%. Also Vorsicht, die Anteile sämtlicher Zusätze müssen unbedingt von der gewünschten Gesamtmenge abgezogen werden!

  Viel einfacher hat man es da bei Benzingemischen, da hier der Ölanteil nicht prozentual sondern als Mischungsverhältnis angegeben wird. Man kann also direkt ablesen, wieviel Öl man mit wieviel Benzin mischen muss.

  Schwieriger wird es nur, wenn man eine bestimmte Menge des Gemisches braucht, denn die Gesamtmenge ist ja auch hier wieder die Summe aller einzelnen Bestandteile. Und diese muss als Grundlage der Berechnung herhalten, bei einer Mischung von 1:50 geht man also von insgesamt 51 Teilen aus. Somit beträgt der Anteil des Öls in diesem Fall nicht etwa 1/50, wie man aus dem Mischungsverhältnis fälschlicherweise ableiten könnte, sondern eben 1/51. Deutlicher sieht man das bei einer Mischung von 1:1. Hier beträgt der Anteil des Öls natürlich nicht 1/1, was ja purem Öl entspräche, sondern logischerweise 1/2.

• Spritverbrauch

  Die Berechnung des Verbrauchs eines Verbrennermotors ist natürlich von unzähligen Faktoren abhängig, die in diesem Tool unmöglich alle beachtet werden können. Deshalb stellen die hier errechneten Werte selbstverständlich nur einen groben Anhaltspunkt dar, der aber für einen Vergleich verschiedener Motoren völlig ausreichend ist. Und bei der Bestimmung der erforderlichen Tankgröße ist man stets auf der sicheren Seite, da der tatsächliche Verbrauch eigentlich immer unter den errechneten Werten liegt.

  Grundlage ist hierbei das rechnerisch ideale Verhältnis bei der Verbrennung von Kraftstoffen, also 14,7 Kg Luft pro Kg Benzin bzw. 6,4 Kg Luft pro Kg Methanol (Lambda=1). Da uns aber nicht der Verbrauch in Kg sondern in Litern interessiert, wurden zur Umrechnung die spezifischen Gewichte bei 15° C und dem Luftdruck auf Meereshöhe verwendet, wie sie auch in der Industrie als Standard gelten:

  Luft: 1,225 kg / m³
  Benzin: 0,745 g / cm³
  Methanol: 0,79 g / cm³
  

  Wer seinen Motor also nicht genau auf Meereshöhe und bei 15° C betreibt, der wird in der Praxis schon andere Werte erhalten als die hier berechneten. Genauso spielen die Bauart des Motors, des Vergasers und auch der Abgasanlage eine wesentliche Rolle beim Verbrauch eines Motors.

Sonstiges?

Zu jedem Tool gibt es eine kontextbezogene Hilfe, die jederzeit über F1 oder den entsprechenden Button abrufbar ist. Diese Hilfe wurde so programmiert, dass sie immer am unteren Rand des Hauptfensters zu sehen ist. Falls dort nicht ausreichend Platz ist, springt sie automatisch an den oberen Rand, so dass sie auf jeden Fall immer sichtbar bleibt.

Die unter "Sprit mixen" errechneten Werte lassen sich auch per Strg+P ausdrucken und so als Einkaufsliste verwenden. Der Ausdruck erfolgt ohne weitere Nachfrage auf den Standarddrucker, dessen Einstellungen aus der Systemsteuerung übernommen werden.

Unter "Programm -> Optionen" lassen sich die eingegebenen Werte als Standard speichern, so dass sie beim nächsten Start wieder zur Verfügung stehen. Weiter kann man hier die Tooltips ausschalten und wählen, ob das Programm immer im Vordergrund angezeigt werden soll, so dass es immer sichtbar ist, auch wenn andere Programme aktiv sind.

Screenshots

Also los, probiert es aus: Download Modellbautool (ZIP-Datei, 224 KB)